Der Widerspruch kann sich auch bei Berufsunfähigkeitsversicherungen lohnen.
Der Widerspruch (oft auch als Widerruf oder Widerrufsjoker bezeichnet) basiert auf einer fehlerhaften Widerspruchsbelehrung.
Warum gibt es das Widerspruchsrecht ?
Das sogenannte Widerspruchsrecht gibt jedem Versicherungsnehmer die Möglichkeit, sich von einem bereits geschlossenen Vertrag innerhalb einer bestimmten Frist wieder zu lösen.
Das Widerspruchsrecht war insbesondere bei dem sogenannten Policenmodell sinnvoll. Bei dem Policenmodell erhielt der Versicherungsnehmer die Versicherungsbedingungen erst nach dem eigentlichen Vertragsabschluss. Der Gesetzgeber hielt ihn daher für besonders schutzwürdig und billigte ihm ein Widerspruchsrecht zu.
Dieses Widerspruchsrecht besteht je nach Zeitpunkt des Vertragsabschlusses 14 bzw. 30 Tage lang. Diese Frist ist bei den meisten Versicherungsverträgen längst abgelaufen.
Weist die Widerspruchsbelehrung jedoch Fehler auf, so kann der Versicherungsnehmer sich noch nach Jahren vom Versicherungsvertrag lösen.
Dieses Vorgehen ist auch bei Berufsunfähigkeitsversicherungen interessant.
Zur Rechtsfolge
Bei einem wirksamen Widerspruch wird der abgeschlossene Versicherungsvertrag komplett rückabgewickelt. Das bedeutet für die Versicherung, dass sie die erhaltenen Versicherungsbeiträge/Prämien zurückzahlen muss.
Der Versicherungsnehmer muss sich jedoch den Versicherungsschutz, den er in den vergangenen Jahren genossen hat als Vorteil anrechnen lassen.
Daher macht einen Widerspruch insbesondere bei kombinierten Berufsunfähigkeitsversicherungen Sinn. Solche Kombiverträge haben auch eine Kapitalanlagekomponente.
Von dieser Kombination zwischen Berufsunfähigkeitsversicherung und privater Altersvorsorge wird von Verbraucherschützern oft abgeraten, da diese Produkte intransparent und vergleichsweise teuer sind.
Trotzdem wurde eine Vielzahl solcher Verträge abgeschlossen.
Durch den Widerspruch lässt sich der Schaden unter Umständen minimieren und man kann einen Teil des Geldes zurückholen.