Provisionskarussell bei der Future Business KGaA (Fubus)

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden fördern interessante Erkenntnisse über die Infinus-Gruppe zu Tage:

 

Die Fubus, Mutter der Infinus AG, betreibt den Ankauf von Lebensversicherungspolicen als Geschäftsmodell. Als Vertriebsorganisation wurde die Infinus AG eingesetzt.

Das Geschäft funktioniert so:

Ein Verbraucher besitzt eine Lebensversicherungspolice, die er loswerden möchte. Da bei einer Kündigung hohe Verluste entstehen, will er die Police verkaufen.

 

Da kommt die Fubus ins Spiel: Sie wendet sich gezielt an solche Verbraucher und bietet diesen an, die Police aufzukaufen.

 

Normalerweise erhält der Verbraucher hierfür Geld. Hier wurde der Verbraucher jedoch nicht ausgezahlt, sondern erhielt Orderschuldverschreibungen/Genussrechte von Fubus-Töchtern und u.U. sogar von der Fubus selbst. Die Infinus AG fungierte als Bindeglied und hat diese Verträge vermittelt. Hierfür erhält die Infinus AG Provisionen von der Fubus.

 

Die Infinus AG hat jedoch einen sog. Gewinnabführungsvertrag mit der Fubus: Die Gewinne der Infinus AG, also im Wesentlichen die o.g. Provisionen, werden auf diese Weise am Jahresende wieder an die Fubus abgeführt.

Ein Geschäft mit sich selbst?

Da die Fubus etliche Unternehmensbeteiligungen an ihren Töchtern hält, kann folgende Situation eintreten:

 

Der Verbraucher verkauft seine Lebensversicherungspolice an die Fubus und erhält im Gegenzug eine Orderschuldverschreibung/Genussrecht von der Fubus oder einer Ihrer Töchter. Mit der Orderschuldverschreibung/Genussrecht beteiligt sich der Verbraucher dann wiederum wieder indirekt an seiner Lebensversicherungspolice.

 

Wie mit diesem Modell eine Rendite erwirtschaftet werden kann, ist wohl Geheimnis der Fubus. Zumal die Fubus laut Medienberichten, die Policen gar nicht langfristig hält, sondern kündigt (siehe Artikel).

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