Aus aktuellem Anlass (Herbstsaison) stellen wir uns heute die Frage: Was kann man unternehmen, wenn viel Laub vom Nachbargrundstück herüber auf mein Grundstück fällt?
Wir reden hier nicht von einzelnen Blättern, sondern von großen Mengen Laub, das Beete und Wege bedeckt oder Dachrinnen verstopft.
Ein solchen Fall hatte das Amtsgericht in München (Urteil vom 26.02.2013, Az.: 114 C 31118/12) zu entscheiden. Es hat zwar eine erhebliche Beeinträchtigung der klagenden Nachbarin bejaht, ihre Klage jedoch unter dem Hinweis abgewiesen, es handele sich um eine "durchgrünte Wohngegend".
Laubfall in einer "durchgrünten Wohngegend" stellt nach Ansicht des Gerichts eine ortsübliche Einwirkung dar und ist daher zu akzeptieren. Andere Gesichtspunkte, bspw. eine körperliche Gebrechlichkeit, spielen laut dem Gericht keine Rolle.
Bewohner von grünen Wohngegenden müssen daher den Besen zur Hand nehmen. Wohnt man dagegen in einer Gegend mit eher wenig Baumbestand, so kann man vom Nachbarn einen finanziellen Ausgleich für die zusätzlichen Mühen verlangen.
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